Teil 3: Vom Waldsumpfmoor zum Kohlenflöz

In den vielen Jahrmillionen der Steinkohlenzeit (Karbon) senkte sich das Land, in dem wir heute die Kohlenflöze finden, langsam ab. Oft wurde es ganz vom Wasser überflutet. Aber die Flüsse beförderten Sand und Geröll in das flache Meeresbecken, so daß es teilweise wieder verlandete. Es wurde dann zu einer feuchten Niederung.

 

In der warmen, feuchten Luft wuchsen Pflanzen und Bäume in großer Zahl. Es entstand eine Waldsumpfmoor-Landschaft. Die abgestorbenen Bäume fielen um, versanken im Schlamm und gerieten dabei unter Luftabschluß. So konnten sie nicht verfaulen, sondern sie vertorften. Heute können wir einen ganz ähnlichen Vorgang in unseren Mooren beobachten.

 

Wenn das Land stärker sank und völlig vom Wasser überspült war, konnte natürlich nichts mehr wachsen. Nun wurden über dem Torfmoor wieder Sand und Ton abgelagert.

 

Vielleicht war das Land nun 100000 Jahre lang oder auch noch viel länger vom Wasser bedeckt. Die abgelagerten Sand- und Tonschichten konnten dabei sehr dick werden. Irgendwann verlandete das Gebiet aber wieder. Es konnte dann wiederum ein Waldsumpfmoor entstehen und anschließend daraus eine Torflage.

 

Wenn sich ein Gebiet immer wieder mal senkte, wiederholte sich dieser Vorgang viele Male. Im Laufe langer Zeiten verfestigte sich der gelagerte Sand zu Sandstein, der Ton Schieferton. Aus den Torfschichten entstand zunächst ein braunkohlenartiges Material. Unter dem Druck der überlagernden Gesteinsschichten wurde das Wasser herausgepreßt. In der Tiefe herrschen auch höhere Gebirgstemperaturen. In 1000 m Tiefe sind es 35°C, wie man es im Bergwerk auch spüren kann. Die Gesteinsschichten waren damals aber viele tausend Meter dick. So wurden die Pflanzenreste chemisch umgewandelt und es entstanden die Steinkohlenschichten, die Flöze.

 

Die ursprünglich fast waagerecht abgelagerten Gesteins- und Kohleschichten wurden im Laufe vieler Jahrmillionen zu einem Gebirge aufgefaltet.

 

Die Kräfte im Erdinneren waren dabei manchmal so stark, daß die Schichten sogar zerrissen und gegeneinander verschoben wurden. Dabei kam das Steinkohlengebirge an die Erdoberfläche. Ein großer Teil der oberen Gesteinsschichten verwitterte und wurde abgetragen.

 

Vor etwa 100 Millionen Jahren – in der Kreidezeit – war das Land kein Gebirge mehr, sondern eine Ebene. Später wurde ein großer Teil wieder von einem Meer überflutet. Wieder wurde Sand abgelagert. Die heute über dem Steinkohlengebirge lagernden Schichten nennt man Deckgebirge.

 

Wenn auch andere Energiearten, wie z.B. die direkte Nutzung von Sonnenenergie, demnächst stärker genutzt werden, die Kohle wird uns noch für lange Zeit ein wichtiger Energiespender sein.
Nach 300 Millionen Jahren befördert der Mensch die Pflanzen von einst als Kohle wieder an das Tageslicht und nutzt die darin gespeicherte Sonnenenergie.

 

Die heute bei uns wachsenden Farne sind sehr ähnlich dem 300 Millionen Jahre alten Farn des Steinkohlenwaldes. Im tropischen Urwald oder bei uns im Gewächshaus findet man auch heute noch Baumfarne.

 

 
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