Power im Revier

Power im Revier

Ehrlichkeit und Ehre, hat den Bergmann schon immer, -von damals bis heute, ausgezeichnet. Und in den Tagen vom 07.03. – 13.03.1997 haben die Bergleute wieder gezeigt, das ihr Herz am rechten Platz schlägt. Das war zweifelsohne schon immer so, nur diesmal hat es die ganze Welt erfahren. Und das Schöne, -ja im Hinblick auf menschliches Zusammenleben, Vorbildliche daran ist, das die ganze arbeitende Nation hinter uns Bergleuten stand.

Auf den folgenden Seiten findest du Bilder und Berichte der Bergleute aus Recklinghausen vor der besetzten Schachtanlage Blumenthal/Haard. So oder ähnlich spielte es sich überall vor den Schachtanlagen im Ruhrgebiet und im Saarland ab.

Freitag, 07.03.1997
Die Nachricht der Bundesregierung, nur 3,8 Milliarden für den Bergbau zu subventionieren, wird mit sofortiger Besetzung aller Zechen zur Kenntnis genommen. Das ist zum einen eine Summe, die den Kumpels für die Rettung des Bergbaus als solchem zu gering erscheint, zum anderen ist damit noch nichts für die wirtschaftliche Situation der einzelnen Bergleute getan, die ihren Job aufgrund einer Zechenschließung schon verloren haben und im Ruhrrevier nichts Neues mehr finden. Schließlich wollen sie auf der Zeche bleiben, da viele noch ihren Verpflichtungen nachkommen müssen, zum Beispiel die Kredite für ihr Haus abbezahlen oder den Kindern eine gute Ausbildung finanzieren.Hier Bergwerk Blumenthal/Haard in Recklinghausen.
Auch in Oer-Erkenschwick gehen die Kumpels sofort auf die Strasse.
 In der Nacht bleiben die Zechen besetzt. Die nächsten Tage und Nächte verlaufen ruhig. Mann wartet gespannt auf den kommenden Dienstag, an welchem wieder Gespräche mit dem Kanzler stattfinden sollen.
 Der Kohlegipfel rückt näher. Der Druck der Straße wächst.
Schon früh am Morgen eine Lichterkette…
 …der Verkehr wird noch durchgelassen.
Die Nachricht vom verschobenen Kohlegipfel treibt die Bergleute auf die Straße. Nichts geht mehr. Der Straßenverkehr wird blockiert.
Besorgte Blicke aus dem Fenster des Bergwerksdirektor.
Wenig später wird sogar die Autobahn blockiert.
 Die Nacht war kalt. Neues Brennmaterial muß her…
…und frischer Kaffee!!
Die Bergleute wurden reichlich versorgt, von Geschäftsleuten, Privatpersonen und Werksleitung.
 Heute ging es eher friedlich ab.
Rote Nelken für alle Frauen, als Dankeschön für Verständnis und Unterstützung.
Gegen einen kurzen Busstop hatte heute keiner etwas einzuwenden.
…alles verlief weiterhin sehr friedlich.
Ein Höhepunkt des Tages war außerdem die Solidaritätserklärung der ÖTV
Die Bergleute sind zu allem bereit. Früh Morgens schon startet ein Motorradkorso von ca. 150 Bikern Richtung Bonn.
Die Aktion wird mit der Polizei besprochen.
Am Abend sind es über 3000 Biker, die in Bonn eine Ehrenrunde um’s Kanzleramt drehen. Die Entscheidung der Bundesregierung wird von den Bergleuten angenommen. Alles verläuft friedlich.